Gedächtnistraining

Sinnvolles Gehirnjogging für mehr Lebensqualität

Die Gesundheit Österreich GmbH veröffentlichte 2015 die Ergebnisse einer Studie mit der Frage, welche Auswirkungen nicht medikamentöse, also andere therapeutische Verfahren auf Menschen mit Demenz haben.
Nicht-medikamentöse Behandlungsformen sollen kognitive Fähigkeiten trainieren oder aufrechterhalten, Alltagsfähigkeiten verbessern oder stabilisieren und das seelische Wohlbefinden fördern. Ebenso können sie schwierige Verhaltensweisen wie Unruhe abmildern. Zu den nicht-medikamentösen Behandlungen gehört auch die Unterstützung und Entlastung der Angehörigen.

Überprüft wurden kognitives Training, Erinnerungsarbeit, Training der Aktivitäten des täglichen Lebens, Bewegung und auch andere Stimulationen wie ernährungstherapeutische Maßnahmen und alternative Methoden wie Aromatherapie.
Die Ergebnisse sprechen insgesamt für eine Verbesserung der kognitiven Funktionen, jedenfalls für eine Verbesserung der Lebensqualität und den Fähigkeiten die Aktivitäten zu bewältigen und Dinge zu lösen. Die Verbesserung der Lebensqualität ist als wesentliches Ergebnis eines kompetenten Gedächtnistrainings zu sehen.

Gedächtnistraining verbessert die Leistungsfähigkeit und damit die Lebensqualität!

Gedächtnistraining, auch kognitives Training oder Hirnleistungstraining genannt, soll geistige (kognitive) Fähigkeiten wie Erinnern, Merken, Konzentration, Aufmerksamkeit erhalten und fördern. Beim Training werden mehrere Kanäle angesprochen, was eher zum Erfolg führt. Wenn nur trainiert würde, was aufgrund der Erkrankung zunehmend beeinträchtigt ist, wäre Frustration und Ablehnung vorprogrammiert. Hirnleistungstraining ist vor allem für Menschen mit Demenz im leichten und mittleren Stadium geeignet. Durch die Möglichkeit der kreativen Ausgestaltung und Verschiebung der Schwerpunkte ist das Gedächtnistraining jedoch auch für Menschen mit fortgeschrittener Demenz oder Alzheimerdemenz sinnvoll.

Mit der Demenzerkrankung einhergehen der Verlust vieler Fähigkeiten, oft auch der Verlust liebgewonnener Beziehungen. Deshalb ist die Motivation zu einer positiven Lebensgestaltung als Trainingsziel zu sehen.

Je nach Fortschreiten der Demenz kann das Kurzzeitgedächtnis bereits so stark beeinträchtigt sein, dass Betroffene bestimmte Übungen nicht mehr lösen können. Überforderung durch das wiederholte Fragen und Appelle an die Konzentration bringen definitiv keinen Erfolg. Im schlimmsten Fall führt dies zu Rückzug und auch Verschlechterung der Symptome der dementiellen Erkrankung.

Spaß haben mit Gedächtnistraining

Am wichtigsten ist es, dass die betroffenen Menschen Spaß haben und Erfolgserlebnisse mit positiver Rückmeldung erfahren. Das Training wird den jeweiligen Fähigkeiten angepasst. Dies ist ein laufender Prozess, da auch die Symptome in Wellenbewegungen verlaufen. Gedächtnistraining durch geschulte Personen passt sich in der Sprache und den gewählten Worten dem Gegenüber an, um verständlich zu kommunizieren und gleichzeitig Sprache als Instrument einer positiven sozialen Interaktion zu nutzen.

Wir Menschen sind soziale Wesen und fühlen uns glücklich, wenn wir nette Menschen um uns haben. Soziale Interaktionen werden umso wichtiger, je weiter die Demenz fortgeschritten ist. Ein wertschätzendes Abholen beziehungsweise begleiten in der Trainingssituation ist wesentlicher Bestandteil, um positive Erfolge zu erarbeiten. Einfühlungsvermögen und Humor sind die Begleiter, welche eine Trainingseinheit rundum zu einem glücklichen Erlebnis machen. Deshalb liegt der große Vorteil eines Trainings in kleinen Gruppen oder im Einzelsetting, um möglichst individuell und intensiv die Zeit zur Auseinandersetzung nutzen zu können.

Neben den vordergründigen Sinnen wie Sehen und Hören, haben wir einen weiteren wesentlichen Sinn, den Tastsinn. Der Tastsinn ermöglicht es uns, Berührungen auf unserer Haut wahrzunehmen und andere Menschen und Dinge zu berühren. Die nützlichen Funktionen sind, damit Besteck oder Werkzeug halten zu können. Geräte zu bedienen oder die Beschaffenheit eines Materials zu ertasten. Auf der anderen Seite ist der Tastsinn für das körperliche und emotionale Wohlbefinden unerlässlich. Übungen um diesen Sinn zu aktivieren sollen Bestandteil der Gedächtnistrainingseinheiten sein.

Von Anfang an Erinnerungen aktivieren und aufnehmen.

Gedächtnistraining ist auch Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben des Menschen mit Demenz oder Alzheimerdemenz. Gespräche sind wesentlicher Bestandteil des Trainings.
Die Trainingseffekte zeigen sich in der Übersetzung in den verbesserten Abläufen der Aktivitäten des täglichen Lebens.
Gedächtnistraining findet nicht ausschließlich „am Tisch“ statt. Wahrnehmungstraining, Orientierungstraining und wesentlich, positive Reize, um den Rückzug in eine Depression oder Einsamkeit zu verhindern sind die aktiven Bestandteile eines ganzheitlichen Gedächtnistrainings.

Mit Übungen die Konzentration und Leistungsfähigkeit im Alltag trainieren

Den professionellen Rahmen für Gedächtnistraining bilden:

Individualisierung

Aufmerksamkeit auf jeden Einzelnen gerichtet

Die Inhalte und das Tempo werden an die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer und Teilnehmerinnen angepasst. Je nach Stadium und Konzentration werden die Übungen trainiert, damit im Alltag das Lösen der Dinge ermöglicht wird.

Regelmäßigkeit

Gedächtnis und Gehirn trainieren

Wie bei jedem Training ist Kontinuität der Schlüssel zum Erfolg. Demenz ist eine chronische Erkrankung, welche in Phasen verläuft. D.h. die Bedürfnisse der Menschen mit Demenz ändern sich. Eine beständige fachlich kompetente Begleitung erkennt die Veränderungen und kann flexibel reagieren.

Abwechslungsreichtum

Unterschiedliche Übungen und Maßnahmen

Immer wieder kehrende Rituale sind wichtig, um den Alltag möglichst lange selbstständig bestreiten zu können. Für die Gestaltung der Trainingseinheiten gilt es unterschiedliche Reize zu setzen, um möglichst viele Sinne anzusprechen und die Bewältigung des Alltags zu ermöglichen.

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